Musik Streaming- Was bringt es wirklich?

Eine der größten Sängerinnen dieses Jahres, Taylor Swift, hat dem größten Musik- Streaming Anbieter Spotify den Rücken zugekehrt. Sämtliche Künstler wie z.B. Neil Young ziehen nach. Schlaue PR-Aktion oder ist Musik Streaming so unattraktiv für die Künstler?
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veröffentlicht am 7.9.2015

2010 wurden mit Abstand die höchste illegale Rate für Musik-Downloads festgestellt. Ganze 900 Millionen Songs. Für die gesamte Musikbranche ein riesiger Verlust. Aber jetzt gibt es ja eine gute Alternative für Leute, die wollen, dass Künstler für ihre Werke belohnt werden - Musik Streaming. Nutzer, die für Streamingdienste zahlen haben uneingeschränkten Zugang ohne Werbung und alle anderen, die nicht zahlen, müssen sich mit Werbung herumschlagen. Trotzdem doch eigentlich eine gute Alternative für Leute, die nicht für ihre Musik zahlen wollen aber auch nicht illegal downloaden wollen. Die Anzahl der Streams ist von 2013 zu 2014 um 90 Prozent gestiegen, wie das Jahrbuch der Deutschen Musikindustrie angibt. Verständlich - jedoch hat das Ganze auch seine Schattenseiten:

Zum einen wäre dort bei Gratis-Nutzern die Werbung zwischen den Songs. Das ist, als würde bei der spannendsten Stelle im Fernsehen dann Werbung kommen. Außerdem kann man ja im Gratis-Modus wie z. B. bei Spotify gar nicht alle Funktionen nutzen. Man kann die Lieder dort nur im Shuffle-Modus hören und nur bis zu einer bestimmten Anzahl überspringen. Mal ganz ausgenommen von der Offline Funktion, die Premium- Nutzer verwenden können.

Wenn man dann ein Premium- Nutzer ist, bezahlt man meist um die 10 Euro. Also, angenommen der User kauft sich ein bis zwei Top-Alben pro Monat, spart er. Sonst nicht.

Dann wäre dort das größte Problem der Musik Streaming Dienste - Die Bezahlung der Künstler. Streaming wird zwar immer beliebter und spielt somit immer mehr Geld ein, jedoch geht davon ein minimaler Anteil an die Kreativen. Also nichts für Newcomer. Vor einiger Zeit hat deswegen Taylor Swift Spotify den Rücken gekehrt und letztens einen offenen Brief an den neuen Streaming-Dienst von Apple veröffentlicht. Dabei dürfte die das doch am wenigsten kümmern. Ihr Song “Shake it off” war einer der meist gehörten Songs auf Spotify. Jedoch ist der Grund des offenen Briefes an Apple verständlich. Der neue Musikstreaming-Dienst wollte in der dreimonatigen Testphase den Künstlern keinen Cent bezahlen. Für seine Arbeit nicht bezahlt zu werden ist unfair. Oder etwa nicht?

Patricia Neumann